März 2024:
INFO an unsere Abnehmer
Sehr geehrte Wasserabnehmer,
wie Sie sicherlich bereits aus der Presse oder sonstigen Veröffentlichungen erfahren haben, ist der Wasserzweckverband leider gezwungen seine Gebühren ab dem 01.07.2024 zu erhöhen. Umfangreiche Berechnungen und Kalkulationen, auch von externer Seite, haben eine Erhöhung der Verbrauchsgebühr auf 1,81 € pro m³ entnommenen Wassers zuzüglich der gesetzlichen Mehrwertsteuer ergeben.
Diese Erhöhung resultiert aus den gestiegenen Energiepreisen, höhere Kosten bei der Materialbeschaffung, stetig steigenden Tiefbaukosten und nicht zuletzt aus dem ständig steigenden Reparaturaufwand durch die in die Jahre gekommenen Rohrleitungen und Schachtbauwerke. Ebenfalls stark zu Buche schlägt der gestiegene Überwachungsaufwand wie z. B. Kosten für Genehmigungen und Wasseranalysen.
März 2024:
Wasserpreis steigt auf 1,81 Euro pro Kubikmeter – Massive Kostensteigerungen machen außerplanmäßige Neukalkulation nötig – Geänderte Satzung tritt am 1. Juli in Kraft
Vachendorf/Grabenstätt/Bergen/Chieming. Der Zweckverband zur Wasserversorgung der Mühlener Gruppe mit Sitz in Mühlen, Gemeinde Vachendorf, hat in seiner jüngsten Verbandsversammlung die Jahresrechnung 2022 in den Einnahmen und Ausgaben festgestellt und geschlossen genehmigt. Zuvor hatte der Chieminger Bürgermeister Stefan Reichelt, der die örtliche Rechnungsprüfung am 23. März mit seinem Vachendorfer Amtskollegen Rainer Schroll und Johann Pertl vorgenommen hatte, eine einwandfreie Führung der Geschäfte bestätigt. Ebenso genehmigte die Versammlung die über- und außerplanmäßigen Ausgaben, da sie durch Mehreinnahmen gedeckt wurden. Der 2. Vorsitzende und Grabenstätter Bürgermeister Gerhard Wirnshofer, der den 1. Vorsitzenden Bernhard Hennes senior als Versammlungsleiter vertrat, nahm an der Abstimmung nicht teil. Die Verbandsräte stellten auch den Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 2024 auf. Die entsprechende Haushaltssatzung wurde einstimmig erlassen. Wie Wirnshofer betonte, sei durch die massiven Kostensteigerungen in vielen Bereichen und die zu erwartende Unterdeckung eine außerplanmäßige Neukalkulation nötig geworden. Um zukünftig auf Kostenänderungen zeitnaher reagieren zu können, werde der Kalkulationszeitraum zudem auf drei Jahre verkürzt. Hinsichtlich der notwendigen Neukalkulation und Anpassung der Wassergebühren meinte 2. Verbandsvorsitzender Wirnshofer, dass die für die nächsten drei Jahre vorgenommene Gebührenkalkulation des Steuerbüros Gschwendner aus Chieming einen Gebührenbedarf von 1,81 Euro pro Kubikmeter Wasser ergeben habe. Die Verbandsversammlung stimmte der Erhöhung der Wassergebühren um 48 Cent einstimmig zu. Bisher lag der Wasserpreis bei 1,33 Euro pro Kubikmeter. Die Verbandsräte beschlossen im Zuge dessen die Änderungen der Beitrags- und Gebührensatzung zur Wasserabgabesatzung. Die geänderte Satzung tritt am 1. Juli in Kraft.
Schon bei der Einweihung des neuen Funktionsgebäude mit Ultrafiltrationsanlage und nachgeschalteter UV-Desinfektion in Mühlen im April letzten Jahres hatte Verbandsvorsteher Bernhard Hennes angekündigt, dass man angesichts der enormen Baukosten in Höhe von rund 838.000 Euro den Wasserpreis wahrscheinlich erhöhen werden müsse. Dem Bau des hochmodernen Funktionsgebäudes war bekanntlich eine weniger schöne Vorgeschichte vorausgegangen. So waren im Sommer 2017 bei einer Routinekontrolle Enterokokken im Brunnen 1 in Mühlen festgestellt worden. Obwohl dieser umgehend außer Betrieb gesetzt wurde, hat man es geschafft, die Abnehmer in den Gemeinden Vachendorf, Bergen, Grabenstätt und Chieming in den folgenden gut fünf Jahren allein über die Quelle in Mühlen und den Brunnen 2 am Tüttensee mit bestem Trinkwasser zu versorgen. Um bei der Wasserversorgung aber wieder breiter aufgestellt zu sein, sprich auf drei Beinen zu stehen, hat man Ende 2019 nach reiflicher Überlegung entschieden, auf dem Betriebsgelände in Mühlen, neben der Zentrale das besagte Funktionsgebäude mit Ultrafiltrationsanlage zu bauen. Es war die Voraussetzung dafür, dass der Brunnen I im Herbst 2022 wieder reaktiviert werden konnte.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die Aufhebung und der Neuerlass der Entschädigungssatzung. Einstimmig abgesegnet wurden hier die Erhöhung der Entschädigungen für ehrenamtliche Tätigkeiten für den Wasserzweckverband. Wie noch bekanntgegeben wurde, belief sich der Wasserverbrauch im Zeitraum 2022/2023 auf 268.000m³ und der Wasserverlust auf 4,3%. mmü
Vielen Dank an unseren örtlichen Berichterstatter, Herrn Markus Müller, der uns diesen Bericht zur Verfügung gestellt hat. u. a. wurde dieser Bericht bereits im „Traunsteiner Tagblatt“ veröffentlicht.
Foto: Mit Recht stolz ist der Zweckverband zur Wasserversorgung der Mühlener Gruppe auf sein 2023 eingeweihtes Funktionsgebäude mit Ultrafiltrationsanlage und nachgeschalteter UV-Anlage am Betriebsgelände in Mühlen/Vachendorf. Auch weil die Kosten dafür mit rund 838.000 Euro sehr hoch waren, beschloss die Verbandsversammlung unlängst eine Wasserpreiserhöhung. Der Kubikmeter Wasser kostet zukünftig 1,81 Euro. Die geänderte Satzung tritt am 1. Juli in Kraft.
August 2021:
Zweckverband zur Wasserversorgung der Mühlener Gruppe: Spatenstich für Gebäude mit noch zu beschaffender Ultrafiltrationsanlage – Die Anlage soll bis Mitte 2022 in Betrieb gehen und der Brunnen in Mühlen wieder ans Netz gehen – 616.000 Euro Kosten
Vachendorf/Grabenstätt/Bergen/Chieming. Im Betriebsgebäude der Wasserversorgung Mühlener Gruppe im Vachendorfer Ortsteil Mühlen ist Anfang Juli 2017 für ein paar Tage das Telefon nicht mehr stillgestanden. Besorgte Bürger riefen pausenlos an und wollten vom Geschäftsführer Hans Getzreiter und seinen Mitarbeitern wissen, wie es um ihr Trinkwasser steht und wie sie sich verhalten müssen. Im Rahmen einer routinemäßigen Trinkwasseruntersuchung war nämlich im Brunnen Mühlen eine Belastung durch relativ seltene Enterokokken festgestellt worden. Auch wenn es seitdem zu keiner bakteriellen Verunreinigung mehr gekommen ist, wurde der Brunnen seitdem nicht mehr in Betrieb genommen. Auf Anraten des Wasserwirtschaftsamtes und des Gesundheitsamtes Traunstein beschaffte sich der Zweckverband zur Wasserversorgung der Mühlener Gruppe für die Quelle in Mühlen umgehend eine rund 30.000 Euro teure UV-Anlage. Diese wurde schon Mitte August 2017 installiert und läuft seitdem störungsfrei. Um bei der Wasserversorgung in Zukunft wieder breiter aufgestellt zu sein, sprich auf drei Beinen zu stehen (seit den Vorkommnissen bezieht die Mühlener Gruppe das Trinkwasser nur noch von der Quelle in Mühlen und dem Brunnen Tüttensee) hat man Ende 2019 entschieden, auf dem Betriebsgelände in Mühlen ein weiteres Gebäude für eine noch zu beschaffende Ultrafiltrationsanlage zu bauen. Diese ist notwendig, um den Brunnen in Mühlen endlich wieder in Betrieb nehmen zu können.
Beim unlängst erfolgten Spatenstich für das neue Gebäude mit dabei waren der 1. Vorsitzende des Zweckverbandes zur Wasserversorgung der Mühlener Gruppe Bernhard Hennes, der Geschäftsführer der Mühlener Gruppe Hans Getzreiter, die Fachkraft für Wasserversorgung Daniel Klott, die Verbandsräte Marlies Kruse und Klaus Muggenhamer, Alexander Ries von der beauftragten Baufirma Kellhuber und die Bürgermeister Stefan Reichelt (Chieming), Stefan Schneider (Bergen) und Rainer Schroll (Vachendorf) vor. Der Grabenstätter Bürgermeister Gerhard Wirnshofer, dessen Gemeindegebiet ebenfalls (teilweise) von der Mühlener Gruppe mit Trinkwasser versorgt wird, befand sich im Urlaub. „Ich wünsche dem Bau ein gutes Gelingen und dem Personal dann ein gutes Gelingen mit der Anlage“, betonte Verbandsvorsteher Bernhard Hennes. Der beauftragte Ingenieur Matthias Gerold vom Ingenieurbüro Dippold und Gerold, der unwetterbedingt etwas später eintraf, stellte nach einer gemeinsamen Brotzeit noch die anstehenden Bauarbeiten vor. Nach dem Oberflächenabtrag und Erdaushub in der kommenden Woche startet man in der letzten Augustwoche mit dem Bau des elf mal acht Meter großen Gebäudes, von dem 32 Quadratmeter unterkellert werden. „Der Dachstuhl kommt Anfang November drauf, damit wir vor dem Winter wind- und wetterdicht sind“, so Gerold. Anschließend würden dann die Innenarbeiten anlaufen. Die im Gebäude zu installierende Ultrafiltrationsanlage mit nachgeschalteter UV-Desinfektion müsse aber erst noch ausgeschrieben und dann entsprechend vergeben werden, so Gerold. Spätestens Mitte kommenden Jahres sollten alle Arbeiten abgeschlossen und die Anlage betriebsbereit sein. Die geschätzten Baukosten für das Gebäude und die Filterstraße belaufen sich auf 616.000 Euro. Die Filterleistung der ersten Straße beträgt zehn Liter pro Sekunde. Das Gebäude wird so dimensioniert, dass später der Einbau einer zweiten Filterstraße problemlos möglich wäre. mmü
Autor: Markus Müller kürzel mmü, erschienen im Traunsteiner Tagblatt
Juni 2020:
Bernhard Hennes als 1. Vorsitzender und Gerhard Wirnshofer als dessen Stellvertreter wiedergewählt – Ehrungen für die ausgeschiedenen langjährigen Verbandsräte Georg Schützinger und Benno Graf
Grabenstätt/Vachendorf/Bergen/Chieming. Im Zeichen der Neuwahlen und Ehrungen stand die Verbandsversammlung des Zweckverbandes zur Wasserversorgung der Mühlener Gruppe im Saal der Schlossökonomie Grabenstätt. Einstimmig mit 12:0 Stimmen bestätigten die anwesenden Mitglieder ihren Vorsitzenden Bernhard Hennes senior für sechs weitere Jahre an der Verbandsspitze. Hennes nahm die Wahl an und bedankte sich für das ihm entgegengebrachte Vertrauen. Als 2. Vorsitzender zur Seite steht ihm weiterhin der neue Grabenstätter Bürgermeister Gerhard Wirnshofer. Auch dessen geheime Wahl erfolgte ohne Gegenstimme. Zu den übrigen fünf Ausschussmitgliedern wählte man einstimmig die Bürgermeister Stefan Schneider (Bergen), Stefan Reichelt (Chieming) und Rainer Schroll (Vachendorf) sowie Klaus Muggenhamer und Marlies Kruse. Per Akklamation zu deren Stellvertretern bestimmt wurden Johann Pertl (für Stefan Schneider), Michael Holzmann (für Stefan Reichelt), Karin Neuhauser (für Klaus Muggenhamer), Michael Hasenknopf (für Marlies Kruse) und Andreas Schroll (für Rainer Schroll). Mit der örtlichen Rechnungsprüfung betraute man per Handzeichen Stefan Reichelt, Rainer Schroll und Johann Pertl. Den Wahlausschuss bildeten Gerhard Wirnshofer, Stefan Schneider und Geschäftsführer Hans Getzreiter.
Eine Dankesurkunde und ein kleines Präsent überreichte Vorsitzender Hennes den ausgeschiedenen langjährigen Verbandsräten Georg Schützinger (früherer Grabenstätter Bürgermeister) und Benno Graf (ehemaliger Chieminger Bürgermeister). Graf gehörte von 2002 bis heuer 18 Jahre dem Verbandsausschuss an und fungierte in dieser Zeit auch als Rechnungsprüfer. Schützinger kann sogar auf eine doppelt so lange Tätigkeit als Verbandsrat zurückblicken. Von 1984 bis 2020 gehörte er stets dem Verbandsausschuss an. In dieser Zeit gab es 18 Ausschusssitzungen, 54 Verbandsversammlungen und 546 Beschlusspunkte.
Auf der Tagesordnung stand auch die örtliche Rechnungsprüfung. Benno Graf, Rainer Schroll und Johann Pertl hatten die Jahresrechnung 2019 am 26. Februar überprüft. Schroll bestätigte dem Verband in der Versammlung eine einwandfreie Führung der Geschäfte. Die Einnahmen und Ausgaben der Jahresrechnung 2019 wurden von der Verbandsversammlung festgestellt und ebenso genehmigt wie die über- und außerplanmäßigen Ausgaben, da sie durch Mehreinnahmen gedeckt wurden. Die bisherige Geschäftsordnung von 2001 bleibt bestehen. Verbandschef Hennes gab noch „Aktuelles“ zur Mühlener Gruppe bekannt, die diverse Ortsteile in den Gemeinden Vachendorf, Bergen, Grabenstätt und Chieming mit Trinkwasser versorgt. Hinsichtlich des angedachten Wasserschutzgebietes Mühlen habe die Anfang April geplante öffentliche Auslegung in den betroffenen Gemeinden wegen der Corona-Krise nicht durchgeführt werden können. Ein neuer Termin stehe noch nicht fest. „Um eine optimale Anbindung des Brunnens 1 an das geplante Filterbauwerk zu erreichen, ist ein Teilstück der Zuleitung in die Gemeindestraße gelegt worden“, so Hennes. Zugleich sei ein Teil der Leitung nach Holzhausen in den Straßenkörper verlegt worden, um zu einem späteren Zeitpunkt beim Weiterbau die Asphaltdecke nicht erneut öffnen zu müssen. Für die geplante Ultrafiltrationsanlage am Pumphaus für die ein eigenes Gebäude gebaut werden muss, seien die Kabel, die das Baufeld durchqueren, verlegt und das Gelände vermessen worden. Das beauftragte Ingenieurbüro habe den Plan aber noch nicht fertiggestellt. Die Fertigstellung der Ultrafiltration soll bis 2021 erfolgen.
Zur Erinnerung: Im Juni 2017 hatte man im Brunnen Mühlen eine Verunreinigung des Trinkwassers mit Bakterien festgestellt. Er wurde umgehend vom Netz genommen und für die Quelle im Hauptpumpwerk in Mühlen entschied man, eine Ultrafiltrationsanlage (UF-Anlage) anzuschaffen. Sie läuft bereits seit August 2017. Um den Brunnen wieder aktivieren zu können, benötigt man nach den Vorgaben des Gesundheitsamtes Traunstein die UF-Anlage, mit der man im Ernstfall Bakterien und Trübstoffe im Trinkwasser effektiv abfiltern könnte. Andreas Schroll wollte wissen, ob die Quelle saniert werde, sobald die Ultrafiltration fertiggestellt sei. Geschäftsführer Getzreiter erklärte, dass die Ultrafiltration mindestens ein Jahr stabil laufen müsse, um die Sanierung der Quelle in Angriff nehmen zu können. Seit den Vorkommnissen bezieht der Zweckverband das Trinkwasser nur noch von der Quelle in Mühlen und dem Brunnen Tüttensee. Um die Wasserversorgung sicherzustellen wäre es wichtig, in Zukunft wieder auf drei Standbeinen zu stehen. mmü
Autor: Markus Müller kürzel mmü, erschienen im Traunsteiner Tagblatt am 09.06.2020